5 Töne – 12 Gesänge

Sisask Kammerchor Wendland

12 Gesänge aus dem GLORIA PATRI

von Urmask Sisask gesungen vom Kammerchor Wendland

12 STERNKREISZEICHEN, Stücke für Klavier

von Urmask Sisask, gespielt von Achim Oerter

 

Leserbrief in der Elbe-Jetzel-Zeitung vom 19. N0vember 2016

Samstagabend, Freie Schule Hitzacker. Der Kammerchor Wendland und der Pianist Achim Oerter bringen Kompositionen des estnischen Komponisten Urmask Sisask zur Aufführung, eines Komponisten, der sich laut Anmoderation der Chorleiterin Evelyn Hartmann außer mit Musik lange mit den Sternzeichen beschäftigt hat. Unter abgedunkelter Aula der Freien Schule, mit der Bitte, sich etwaigen Applaus für den Schluß des Konzertes aufzuheben, entsteht eine Darbietung von so einer magischen Kraft, wie ich sie lange nicht erlebt habe. Dem Kammerchor gelingt  die Gratwanderung zwischen intensivem Klang und gebotener Zurückhaltung, die Vorraussetzung dafür ist, dass die 12 Gesänge aus dem „ Gloria Patri“ ihr kontemplatives Potential entfalten können. Im Wechsel mit dem Chor spielt Achim Oerter Klavierstücke mit dem Titel „Sternzeichen „ mit einer wunderbaren Präsenz.  Seine technischenMöglichkeiten bedürfen eigentlich keiner Erwähnung, sie sind Grundlage seines beeindruckenden Spiels. Auch das anwesende Publikum ist anderthalb Stunden so gebannt, dass aus dem Auditorium während dieser Zeit kaum ein Geräusch zu vernehmen ist. Diese günstige Situation macht es möglich, den oft leise entschwebenden Schlußtönen der einzelnen Stücke nachzusinnen. Besonders eindrücklich geschieht das am Schluß des letzten Chorstückes. Der Wunsch nach Frieden, das „ dona nobis pacem“ ,wird leise, unterbrochen von langen Pause  zuletzt nur noch vom Sopran gleichsam in den Raum gehaucht. Dadurch erhält dieser Wunsch in unserer brodelnden Welt eine Dringlichkeit, die ihresgleichen sucht.
Nach dem Verklingen des letzten Tones, gezupft von dem Pianisten am offenen Flügel, dauert es eine Zeit, bis sich das Publikum wieder im Hier und Jetzt befindet und in stürmischen Applaus ausbricht.
Ich verlasse diesen Ort in dem Gefühl, in den letzten 90 Minuten einige Jahre jünger aber trotzdem um genauso viele Jahre weiser geworden zu sein.- Danke an alle Beteilgten!

Wolfgang Eisenberg                                              Bösen, den 19.11.2016
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